ACS-77 Auerswald 1983
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Eine "Kult-Uhr" aus 1983
Hergestellt von der Firma Auerswald GmbH & Co. Kg
Schandelah bei Braunschweig
 

Eine Uhr, die das DCF-77 Signal der PTB in Braunschweig
verwendete und mit hoher Genauigkeit daraus das Datum und
die Uhrzeit generiert.
 

 

Diese Uhr habe ich in der Bucht für einen Schnäppchenpreis ersteigert. Sie war als in Einzelteilen zerlegt und demontiert, aber interessant für mich. Daher: Geboten und Zuschlag. Dann lag sie erstmal einfach nur so da, eine SODAUHR eben.

Ich besorgte mir dann erst einmal Informationen über dieses Gerät, von dem ich nur etwas entfernt "gehört" hatte. Angeboten wurden diese "Atomic Clock System 77" so der Vertriebsname, als Bausatz und Fertiggerät über die damalige Firma Völkner. Die Handelsmarke war  RENKFORCE ®.

Nun aber zu diesem Gerät ein paar Worte. Es handelt sich um eine elektronische Uhr, mein Modell - eines der Ersten, die auf den Markt kamen - ist in einem Holzgehäuse untergebracht, in dem die Hauptplatine und das Netzteil sowie zwei Ausgänge für Netzspannung auf der Rückseite untergebracht sind. Die Steckdosen können mit bis zu 20 Schaltungen nach Uhrzeit und Datum programmiert werden. Damit lässt sich dann nicht nur das Signalhorn zum Wecken pünktlich aktivieren, nein, auch die Kaffeemaschine, der Toaster und das Radio lassen sich sekundengenau ein- und ausschalten. Auf der Hauptplatine werkelt der schon nostalgische Z80-Prozessor vor sich hin. Die Anzeige hat 12 rot leuchtende 7-Segment LED-Anzeigen, in zwei Reihen angeordnet. Die obere Zeile ist die Uhrzeit HH.MM.SS und die darunter befindliche Zeile zeigt das Datum TT.MM.JJ Damit bei einem "Blackout" nicht immer alles neu eingestellt werden muss, gibt es im Innern auch eine recht genaue Quarzuhr. Diese generiert die Zeit und das Datum, wenn mal das Funksignal aus Mainflingen bei Frankfurt am Main aus fällt.

Dieses Signal hat eine Frequenz von 75 kHz, also Langwelle, die Reichweite des Signals liegt um die 2000 km. Empfangen wird es von der ACS-77 durch einen externen Empfänger mit ausreichen langer Leitung. Damit ist sicher gestellt, dass das Signal auch bei ungünstiger Platzierung des "Atomic Clock System-77" gut empfangen werden kann - die Antenne möglichst genau in Richtung Frankfurt/Main ausrichten und Beton oder Stahlwände vermeiden. Das mal zu den grundlegenden Dingen bei der Aufstellung und Inbetriebnahme.

Natürlich funktionierte mein ACS-77 nicht. War ja auch so angegeben und es war ja auch in Ordnung. Wollte mich ja selbst drum kümmern. Die Routine der Fehlersuche war also erstmal das Netzteil. Jau, da stimmt was nicht. Hinter der Regelung war nix, nicht mal warme Luft. Also die entsprechenden Bauteile bestellt und gleich noch eine gute Hand voll Elko's. Dann folgte das große Löten und nach ein paar kurzweiligen Stunden dann der erste Probelauf: Trenntrafo auf 0 und langsam hochgeregelt. Kein Schmurgeln und keine Rauchwölkchen (Wenn im Gerät der Rauch aufsteigt, sich der Fehler auch gleich zeigt...) alter Spruch aus den Jugendjahren der Basteleien! Bei 170 Volt herum leuchteten die LED's und der Schriftzug zur Einschalt-Routine wurde angezeigt. Und der blieb da. Für mehrere Minuten! Ich war schon im Zweifel. Was hast du denn nun schon wieder verkehrt gemacht?

ICH war nicht Schuld! Ich hatte beim vorsorglichen Wechseln von einigen Elko's einfach den für das Reset-Signal übersehen. Den also auch gewechselt und nach genau 4 Minuten verschwand die Schrift der Einschaltroutine und das ACS-77 zeigte zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder die Uhrzeit . Die Antenne musste noch hin- und her geschoben werden, bis die kleine rote LED für das DCF-77 Signal im Sekundentackt blinkt. Und MEIN ACS-77 hat Uhrzeit und Datum sekundengenau.

"Atomic Clock System-77" von Auerswald 1983

Eine Handvoll Kondensatoren habe ich noch gewechselt...

...und sie will wieder...

Jetzt zählt sie wieder die Zeit nach PTB-Braunschweig

Ich bin Stolz!

Und so sieht es im Gehäuse dann aus

Kleine Sammlung, inzwischen alle Regalbretter belegt.

Sieht gut aus!

 

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Stand: 26.05.25

(c) Rolf-Dieter Reichert 2018