Hier eine
HERMLE Transistor
mit Werk 955
Diese Uhr kam mir
neulich zugeflogen.
Eigentlich wollte ich ja
gar nicht, aber so aus Jux mal eben 5,- Euro und schon hatte ich sie.
Sie war ausdrücklich als
"DEFEKT" und "Funktioniert nicht" deklariert, was aber gerade meinen Ehrgeiz
weckte.
Nun, es kam eine sehr
schöne und vor allem gepflegte Uhr bei mir an. Kein Staub der Jahrzehnte,
kaum Kratzer und wenn, dann fast unsichtbar. Also wirklich eine gepflegte
Uhr.
Heute nun habe ich sie
mal auf den Tisch gestellt und den hinteren Deckel des Werkes abgenommen. Öl
Öl, so weit das Auge blickt Und mittendrin die Pendelfeder, ohne dass diese
irgendwo befestigt war.
Also als Erstes (ich
liebe Pendelfedern) die Pendelfeder aus dem Werk geklaubt und aufgepasst,
das dabei nichts kaputt geht.
Es handelt sich hier um
eine Bronzefeder, ist egal, sie hat ja mit dem Gang des Uhrwerkes nicht zu
tun, ist nur Show, das Drehpendel. Aber: Der Mitnehmer saß an einer
komischen Stelle. Als ich die Schraube gelöst habe, hatte ich auch zwei
Teile einer Pendelfeder. Da hat doch Jemand die Feder zerbrochen und dann
einfach mit dem Mitnehmer wieder zusammen geklemmt.
Na ja, die Feder war
auch noch zu kurz. Also eine Restfeder aus dem Fundus einfach angelötet und
auf Länge gebracht, Montierungen dran, und das muss dann passen.
Das Werk aus dem
Gehäuse. Die "Elektronik" ausgebaut, das Werk selbst zerlegt und ab ins
US-Bad.
Da war eine ganze Menge Öl dran. Hätte für einen Ölwechsel bei einem Traktor
gut gereicht.
Lager geputzt, Zapfen
überprüft, die Nylonräder genauestens unter die Lupe genommen,
zusammengebaut, leicht geölt, da wo es sein muss (Stahlwellen in
Messinglagern).
Und vergessen, bis dahin
Bilder zu machen! :(
Das Werk war wieder im
Gehäuse und der Test konnte beginnen: Batterie eingelegt und schon bewegt
sich die Unruh. Aber das Werk läuft nicht, das Antriebsrad wackelt auf der
Stelle hin- und her.
Na, der Vorreparateur
hat
1.) Die Sperrfeder für dieses kleine Kunststoffrädchen verbogen. Also
diese Feder vorsichtig gerichtet.
2.) Auf der Unruhwelle ist eine spiralförmige Lamelle untergebracht, die
verhindert, dass das Antriebsrad zurück drehen kann.
Diese Lamelle war so
verbogen, dass das Antriebsrad immer dagegen schlug und nicht vom Fleck kam.
Mit Fingerspitzengefühl (den Grobmotoriker mal abgeschaltet) gerichtet und schon
geht's.
Jetzt noch die
Pendelfeder eingebaut und....
Sie (die Uhr) läuft.
Jetzt nur noch den Gang regulieren und schon hat der Rolf-Dieter wieder eine
Uhr mehr.
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Krummer Hund als Pendelfeder.
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...und wie immer: Das Uhrwerk in Öl konserviert!
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Sieht eigentlich ganz gut aus...
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Das Werk aus der Nähe
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Rückseite
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Die Marken
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Da kann man nichts gegen sagen, gelle!
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Stand:
05.09.18
(c) Rolf-Dieter Reichert 2018
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