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Eine weitere Reparatur
Kienzle Jahresuhr aus 1921
Diese
wurde mir zur Reparatur von einem Bekannten übergeben. Es ist eine Kienzle
Jahresuhr mit Louvre-Gehäuse, ähnlich meiner Kieninger & Obergfell.
Auch
hier war wieder die Frage "...könntest Du mal...."? Nun, die Antwort
auch wie Immer "JA". Damit ist dann auch schon fast alles gesagt und ich
will mich auch nicht immer wiederholen. Ist ja langweilig, oder?
Nun
gut. Aber etwas zu dieser Uhr muss ich dann doch loswerden. Als Erstes zur
Firma Kienzle. Die Gründung der Uhrenfabrik war um 1883 in Schwenningen in
der Dauchinger Straße. Es folgten Zweigwerke fast rund um die Welt. Mailand,
Paris, Komotau und sogar ein werk in Brasilien wurden gegründet. Auch im
Deutschen Reich wurden weitere Werke etabliert, so in Villingen,
Mönchweiler. Hergestellt wurden nicht nur Uhren, sondern auch technische
Werke, elektrische Werke, eben alles was mit Anzeigen zu tun hatte. Auch auf
den Zug der Jahresuhren ist Kienzle "aufgesprungen". Allerdings nicht in der
"ersten Liga", sondern eher unter " naja, wir können auch Jahresuhren".
Gut. Diese
Uhr im Louvre-Gehäuse mit Glasdom - Höhe 42 cm, Durchmesser des Doms 17 cm
und der Sockel hat 20 cm Durchmesser -. Etwas außergewöhnlich (für mich) ist
das Email-Zifferblatt mit der abgebildeten Marke, die erst ab 1921 verwendet
wurde.
Die
arme Uhr war vor mir schon bei vielen "Uhrmachern". der letzte hatte sie 2
Jahre (24 Monate) in "Gewahrsam", ohne ihre Probleme beheben zu können. Aber
wenigsten etwas Gereinigt wurde das Werk, also mal keine in Öl konservierte
Mechanik. Allerdings hat der Herr Kollega nicht verstanden, welche Aufgabe
eigentlich die Pendelfeder hat. Das war ein einfacher Eisendraht!!! Nun ja,
Probieren geht über Studieren, hat er sich wohl gesagt. Anders kann ich mir
diesen Versuch nicht erklären. Und da das natürlich nicht zu einem
Funktionieren der Uhr geführt hat, wurde auch noch am Pendel gebogen und
verbogen, was das Zeug hält.
Das
war dann auch das größte Problem. Die Arme des Pendels waren so verbogen,
dass sie fast nicht mehr gerichtet werden konnten. Messing ist ein schönes
Material, hat aber einen großen Nachteil: Es kann nicht oft kalt verformt
werden. Zu oft hin- und her und es bricht. Daher also an diesem pendel nur
so viel gebogen, biss es wieder einstellbar war und der Gang der Uhr
stimmte. Bei der Ablieferung zeigte ich dieses Problem auf und bot an, nach
einem Ersatzpendel für Kienzle zu suchen, wenn das Aussehen stören sollte.
Anscheinend ist der Besitzer aber mit dem Erscheinungsbild seiner nun wieder
funktionierender Uhr sehr zufrieden.
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So sieht die KIENZLE aus 1912 jetzt wieder aus, sehr zur Freude seiner Besitzer. |
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Nach dem Bad noch zerlegt |
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Die sabere hinter Paltine der Uhr |
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Das Zifferblatt mit vergoldeter Lünette |
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Seltene Marke KIENZLE auf dem Email-Zifferblatt |
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(c) Rolf-Dieter Reichert, Stand:
13.04.25
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