Kieninger & Obergfell Elektronik
Baujahr ca. 1970
Ob ich diese Uhr wieder in
Gang bringen könnte, war die Frage des Besitzers. Die Uhr hat lange auf
einem Dachboden gestanden, ohne dass sich Jemand um sie gekümmert hätte.
Das Gehäuse besteht aus Messing,
die Scheiben sind Glas, der Werkhalter und das Werk sind ebenfalls aus
Messing. Das Prinzip dieser Uhr basiert auf dem ATO-Werk des Erfinders Leon
Hatot. Uhren mit ATO-Werken wurden von vielen Herstellern in Lizenz
hergestellt, Darunter Junghans, HAU, Haller & Benzing und so weiter.
Das Prinzip ist so
einfach wie genial: Das Pendel ist ein Radausschnitt, der in einer (oder
zwei - das ist dann eine Blindspule) Spulen eintaucht, durch die in
periodischen Zeitabständen ein elektrischer Strom fließt. Bei den ersten
Uhren wurde dieser Stromstoß durch einen Schalter am Werk selbst geschaltet.
Später, mit der Halbleitertechnik, wurden dann Transistoren, Widerstände und
Kondensatoren als "Schalter" eingesetzt, wie bei dieser Uhr auch.
Die Ganggenauigkeit ist
a.) Vom Zeitglied Kondensator und Widerstand abhängig (grobe Zeitvorgabe)
und b.) wie bei den herkömmlichen Schwerkraft-Pendel, durch die Möglichkeit,
das Pendelgewicht in der Höhe zu verändern (Feinabstimmung), abhängig.
Das Ziffernblatt
ist fein versilbert mit Römischen Ziffern. Das Werk selbst ist recht einfach
aufgebaut, 4 Räder und eine Sperrvorrichtung. Durch den Eingriff eines
Hebels, der an der Pendelaufhängung sitzt, wird die Kraft des Pendel auf das
Werk übertragen und die Sperrvorrichtung weiter geschaltet.
Diese Uhr muss
relativ genau mit den 4 Stellschrauben, die sich am Boden der Uhr
befinden, in die "Waage" gestellt werden, damit sie einwandfrei
funktioniert. Das ist immer dann notwendig, wenn der Standort mal gewechselt
wird. Zum Transport kann auch das Pendel angehoben und mit einer Schraube an
der Rückseite des Werkträgers gesichert werden.
Bei dieser Uhr ist
mal die spezielle Batterie (Diese sind leider nicht mehr zu bekommen)
ausgelaufen. Zum Glück nur 3 Stellen am Messing, die aber durch Hausmittel
(Scheuersand) ganz gut beseitigt werden konnten, in Mitleidenschaft gezogen.
In diesem Zusammenhang wurden die Bodenplatten und die obere Platte des
Gehäuses anschließen mit Zaponlack konserviert.
Für diese Uhren gibt es
Batterie-Adapter, die es erlauben, zwei AA-Batterien (Parallel geschaltet)
zum Betrieb zu verwenden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass diese
Batterien immer BEIDE durch solche vom selben Hersteller ersetzt werden
müssen, da die Batterien parallel geschaltet sind.
Das Werk habe ich
zerlegt und im US-Bad gereinigt, da Jemand hier mit etwas zu viel Öl mal
versucht hat, die Uhr wieder in Gang zu setzen. Nach der Montage überprüfte
ich noch das Zeitnormal mit meinem Messgerät. Der Kondensator und die
Widerstände hatten alle noch die nötigen Werte, das Zeitnormal stimmte.
Ich hoffe, dass der
Besitzer noch lange Jahre Freude an der Uhr, die er von seinem Onkel geerbt
hat, haben wird.
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Das einfache Werk
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Der Mitnehmer an der Pendelaufhängung
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Die Pendelaufhängung
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Das Ziffernblatt
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Werk von Vorne
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Die Elektronik-Platine Bestückungsseite
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2 Transistoren, 5 Widerstände und 1 Kondensator
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Die Printseite
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..und die Schaltung, selbst gezeichnet
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Die Bodenplatte
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Der neue Batteriehalter
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Das einfache Werk
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Mehr ist da nicht dran
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Durchblick
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Seitenansicht
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Glänzende Sache
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Und sie bewegt sich doch...
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Die Uhr und die alte Batterie.
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Der Batterie-Adapter unter der Uhr an Stelle der alten Batterie
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Und so geht sie wieder zum Besitzer zurück.
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(c) Rolf-Dieter Reichert Stand:
10.09.18
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