Uhren, die ich reparierte
Aug. Schatz & Söhne
Magnetpendeluhr Lectronic aus November
1962
Diese Uhr
stand auch schon eine ganze Weile auf der "...wird noch"-Bank. Aber nun hat
es gereicht. Brauchte den Platz!
Zur Technik:
Es handelt sich um eine Uhr, die durch das Magnetpendel angetrieben wird.
Das Pendel hat am unteren Ende einen Permanentmagneten und darüber in einer
Messinghülse ein verstellbares Gewicht, um den Gang regulieren zu können.
Das Pendel selbst ist in der Länge nicht verstellbar, bis auf die
Grundeinstellung der Länge durch ein Lang-Loch in der unteren
Pendelfeder-Halterung. Leider läuft hier der Magnet und das Gewinde zum
Verstellen in Aluminium! Das führt nach vielen Verstellungen unweigerlich
zum Klemmen. Das ist hier der Fall und daher die Laaange Wartezeit. Ob
vielleicht doch mal... Aber es kam keine Hülse.
Die Schaltung
entspricht im Prinzip der KUNDO-Schaltung, ist aber stark abgewandelt worden
und auch zu den Vor-Modellen gibt es einige Änderungen:
Eine Sensorspule und eine Arbeitsspule. Als Bauteile ein Transistor OC71 von
VALVO und ein Elektrolyt-Kondensator 10µF ersetzten den Kohleschicht-Widerstand mit 22
kOhm und ein Vorwiderstand 120 Ohm 3 Watt. Betrieben wird das alles mit
einer Baby-Zelle, die mit der „Elektronik“ im Sockel untergebracht ist.
Allerdings kommt man hier überall gut dran, im Gegensatz zu den Spulen der
KUNDO-Uhren.
Was war nun
defekt und warum habe ich so lange gebraucht, biss ich da mal ran gegangen
bin?
1.)
Wie geschrieben, die Alu-Gewindehülse klemmt und damit lässt sich die Uhr
nur mit Hilfe einer Zange (Igittigitt) Regulieren.
2.)
Das Pendel ist nicht zum Pendeln zu bewegen.
3.)
Die Pendelfeder war zerstört, wahrscheinlich, weil
man versucht hat, an der Rändelscheibe zur Gewichtsverstellung mit Gewalt zu
drehen!.
Also darum
hat die Uhr so lange in der Ecke gestanden. Jetzt wurde das Werk zerlegt und
ab ins US-Bad zur gründlichen Reinigung. Dabei musste ja auch die
Pendelfeder raus und die Gelegenheit bot sich an, eine passende für dieses
Werk zu suchen. In der Zwischenzeit gibt es auch einen Anbieter für TS und
TSM Pendelfedern, die auch passen!
Jetzt musste
noch der Fehler in der „Elektronik“ gesucht und behoben werden, denn hier
tat sich rein gar nichts. Spulen in Ordnung (Ohmsch gemessen), Transistor
auch ok (mit Messgerät überprüft). Nur der Elektrolyt-Kondensator hatte
"dicke Backen" er war ausgelaufen. Aber ein alter Elektriker wie ich hat
sowas natürlich im Fundus! Ein Griff und das Richtige Teil in den Fingern.
Den defekten ersetzt und sich wieder!
Jetzt wieder
alles zusammen gebaut und angeworfen. Mal sehen, wie genau die Uhr ist.
Nachsatz: Das Kaliber dieser Uhr ist TSM und sie geht sehr
genau. Nur das Regulieren mit der Zange ist ein Geduldsspiel......
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Hintere Platine mit Marken.
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Alles verklebt.
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Die Ölsardine
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Nicht viele Teile, da das Pendel recht langsam schwingt
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Wieder alles schön sauber
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Das Pendel hat für dieses Kaliber (TSM) eine Länge von 95 mm.
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Die paar Räder sind schnell gesetzt.
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Der Durchblick ist ungestört.
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Werkhöhe 12 mm
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Die Rückseite
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Die Marke, Kaliber und Herstellungsdatum
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Von Oben sieht man das recht sparsamme Werklein
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...und sie bewegt sich doch!
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Schöne Uhr
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(c) Rolf-Dieter Reichert, Stand:
12.09.18
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