Eine kleine, hübsche Wanduhr für die
Puppenstube.
Der
Besitzer hat die Uhr geschenkt bekommen, weil sie defekt war. Er fragte
mich, ob man so was reparieren kann und gab auch gleich eine
Fehlerbeschreibung: Bei Aufziehen schnappt etwas in der Uhr und dann ist die
Kraft weg.
Diagnose:
Federbruch. Ich habe also geantwortet, dass z.B. eine neue Gangfeder
einbauen kein Hexenwerk sei und ich mir die Uhr gerne ansehen würde.
Nach ein
paar Tagen kam denn ein kleines Paketchen hier an, Inhalt eine „Kleinuhr“
mit 1-Tage-Werk von der Firma „Gebr. Wintermantel“ (halbes Hemmrad als
Bildmarke). Ich staunte, da ich diese Firma zwar kannte, aber nicht wusste,
dass noch Uhren hergestellt wurden.
Nun, Gebr.
Wintermantel existiert tatsächlich nicht mehr. Aber auf einigen Umwegen
wurden die Werkzeuge zur Herstellung diese Kleinuhren an die Werkstätten der
Caritas in Freiburg verkauft und dort werden eben diese Uhr noch
hergestellt.
Aber bei
der Uhr, die bei mir mit gebrochener Feder auf dem OP lag, war ein Datums-
Stempel zusehen, nach dem es eine Uhr noch von Gebr. Wintermantel sein
musste. Eigentlich recht selten.
Nun, die
vorhandene Feder war arg misshandelt worden. Und da einfach ausmessen und
ersetzen nicht der richtige Weg bei solchen Sachen ist, hergegangen und nach
Lehrbuch die Klingenstärke errechnet. Dann den Uhrmacher meines Vertrauens
gefragt, ob er…
Er hatte.
2 Federn zur Auswahl mit der Klingenstärke von 0,2 mm, aber unterschiedlicher
Längen. Die kleinere passte besser in das Federhaus.
Nun noch
die üblichen Arbeiten: Reinigen, kontrollieren, Zusammenbau, Ölen und Test.
Der Gang war ausgezeichnet und die Gangreserve beträgt 36 Stunden.
Der
Besitzer freut sich, dass die „Wintermantel“ wieder bei Bedarf die Zeit
zählen kann.
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Die Bildmarke "Wintermantel" Triberg
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Der Stempel des Herstellungs-Datum, original Wintermantel also.
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Für eine so kleine Uhr viele Teile!
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Das gebrochene Herz dieser Uhr.
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Federhaus
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Fertig!
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Stand:
10.09.18
(c) Rolf-Dieter Reichert 2018
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