Meine Uhren
Hier meine
ZentRa Kaminuhr
mit Kienzle-Werk 606e
Eine
ZentRa Kaminuhr mit bewegter Vergangenheit und KIENZLE Werk 606e.
Diese
Kaminuhr habe ich aus der Bucht gefischt, obwohl sie
gar nicht in mein Beuteschema passt. Aber irgendwie dachte ich, das Werk der
Uhr ist interessant und Schaun mer mol, dann sehn mer scho!
Also 5,-
€uronen geboten und eigentlich vergessen.
Nach 5
Tagen dann eine Mail: Herzlichen Glückwunsch……
Ich
hatte für 1,- € den Zuschlag. Kommt noch Porto und
Verpackung dazu, alles in allem dann 7,50 €.
Na,
lassen wir uns überraschen.
11 Tage
später (nach Mahnung) steht dann die Postbotin vor
der Tür und drückt mir ein Päckchen in die Hand.
Nachdem
die nette Postfrau weg war, mache ich das Päckchen
auf und es fallen mir diverse Teile entgegen: Scherben, Gehäuseteile. Eine
superschlechte Verpackung und auch war das Gehäuse schon teilzerlegt, die
konvexe Glasscheibe war natürlich auch zu Bruch. Nicht sehr erfreulich und
die Bewertung war dann entsprechend. Zurückgeben wollte ich die Uhr aber
nicht. Ehrgeiz war geweckt.
Hier
noch etwas zum Werk. Der Hersteller war die Firma KIENZLE, das Kaliber 606e.
Die Bauart ist ein „Klappmagnetwerk“ in Miniatur. So funktionier das Werk:
Über den Anker des Magneten, an dem sich ein Kontakt
befindet, wird der Stromkreis geschlossen, wenn der Aufzug abgelaufen ist.
Durch den Stromstoß wird der Anker angezogen und der Arm am Anker schnickt
den Aufzugsmechanismus wieder nach oben. Eine vorgespannte Feder bewegt
diesen dann wieder nach unten und treibt dadurch das Uhrwerk an. Unruhe,
Anker (Stiftanker) und Hemmrad sind in Steinen gelagert, ebenso die Zapfen
der beiden folgenden Räder, insgesamt 7 Steine. Laufdauer des Aufzuges sind
ca. 45 Sekunden. Diesem Werk ist es übrigens egal, wie die Batterie (AA)
eingelegt ist. Es gibt keinerlei elektronische Bauteile. Ein nicht zu
unterschätzender Vorteil. Alles sehr interessant und wenn das wieder
funktionieren sollte, hat es sich sicher gelohnt, diese Uhr wieder auf
Vordermann zu bringen. Also frisch ans Werk.
Ich habe
die Uhr komplett zerlegt und Rat eingeholt, was man
gegen den Rost tun kann. Das fing an mit Rostumwandler und hörte mit
Sandpapier auf. Nun, Essigessenz hat den Rost gestoppt, den Rest hat dann
mein Poliermotor mit Drahtbürste geschafft. Dann mit Zinkspray zukünftiger
Korrosion vorgebeugt.
In der
Zwischenzeit in USA (hier in Germany war nichts zu bekommen und wenn, dann
für einen horrenden Preis) die Konvexe Scheibe bestellt, denn das waren
die Scherben im Karton. Diese neue Scheibe kam dann
sehr gut verpackt in erstaunlich kurzer Zeit hier an.
Dann das
Werk zerlegt und auch hier die Teile von der Lauge
und Rost befreit. Lager gereinigt, da geölt, wo man nach dem Zusammenbau
nicht mehr hinkommt, und wieder zusammen gebaut.
Besondere
Aufmerksamkeit musste ich dem Aufzugsmechanismus
widmen, hier musste die Vorspannung der Feder stimmen. Manchmal brauch man
wirklich 4 Hände!
Nach der
Montage zeigte mein Greiner aber gleich gute Werte,
nur noch der Gang etwas nachgestellt und das Werk wurde komplettiert und
hinter das Ziffernblatt geschraubt.
Zu guter
Letzt jetzt meine „Lieblingsarbeit“: Vergammeltes und
angelaufenes Messing wieder ansehnlich machen. Aber auch das ist mir doch
ganz gut gelungen, oder?
Und so
sieht die ZentRa mit dem Kienzle-Werk 606e jetzt aus
und zeigt die Zeit.
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Glasschaden, den keine Versicherung übernimmt |
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Da hat die Lauge einer Batterie ganze Arbeit geleistet |
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Fast unbrauchbar. Aber nur fast.... |
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Die Lauge hat überall gewirkt |
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Keine neue Grundplatte, sondern nach Entrostung mit Zinkspray behandelt |
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Das gereingte Werk, hier der Kontakt am Magnetarm und der Aufzug |
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Teile vom GehAeuse vorher. Auch hier die Lauge.... |
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So sieht das alles jetzt von innen aus |
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Und die Uhr. Schoen, gelle? |
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Stand:
04.09.18
(c) Rolf-Dieter Reichert 2018
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