Meine Uhren
Hier meine
HERMLE Jahresuhr 1970
mit Laternen-Gehäuse
Diese Uhr hat ein
mechanisches 400-Tage-Werk. Sie ist eine "Echte" Jahresuhr mit einem recht
seltenen Laternen-Gehäuse Baujahr 1970.
Die Uhr ist komplett in Messing gearbeitet. Auf der hinteren
Werkplatine befinden sich drei Marken: Die Marke FHS mit Ziffernblatt und
Germany, die Marke für das Kaliber 921-001 und eine Marke "70" für das
Herstellungsjahr.
Das Ziffernblatt hat arabische Stundenziffern. Unter der 12 steht die Marke "Hermle", und unter der
6 "Germany" - siehe dazu
auch meine Einleitung "Geschichte des Made in Germany".
Diese Uhr muss mit
den vier Stellschrauben, die sich am Boden der Grundplatte
befinden, genau in die "Waage" gestellt werden, damit sie einwandfrei
funktioniert. Das ist immer dann notwendig, wenn der Standort mal gewechselt
wird. Zum Transport kann auch das Drehpendel mit einem Hebel gesichert
werden, damit die sehr empfindliche Drehpendelfeder (wird manchmal auch als
"Faden" bezeichnet) nicht beschädigt wird.
Diese Uhr war in einem traurigen Zustand, als ich sie bekam.
Das Gehäuse fehlte bis auf die Bodenplatte, das Sperrrad vom Federhaus war
defekt, der Ankerstift war abgebrochen, zwei
Montierungen (Aufhängung und Gabel) fehlten, die Pendelfeder war abgerissen.
Das Werk wohl mit Salatöl konserviert, alles klebte fest und auf dem
Zifferblatt unter der 12 hat jemand mal versucht, das Blatt mit untauglichen
Mitteln zu Reinigen.
Durch die fehlenden und
defekten Teile wanderte dieser Uhrentorso erstmal in die "Schaun mer mol" -
Ecke. Nach ca. 1 Jahr ging es dann richtig los: Die entsprechende
Pendelfeder samt Montierungen, das defekte Sperrrad und der Anker wurden
bestellt und auch bald geliefert. In der Zwischenzeit hielt ich im Internet
Ausschau nach einem passenden Laternen-Gehäuse.
Hier wurde ich bald
fündig und zwar bei einer defekten Quarzuhr von Kieninger & Obergfell, die
ich günstig erwerben konnte.
Jetzt ging es an die Arbeit. Auch diese Uhr wurde komplett zerlegt und die einzelnen Teile im
Ultraschallbad gründlich gereinigt. Das defekte Sperrrad wurde ersetzt, der
neue Anker eingebaut und der Eingriff justiert, die neue Pendelfeder wurde
angepasst. Bei der Pendelfeder gab es einige Probleme, da die Erste zu fest
war (die Uhr ging zu schnell) und die Zweite zu schwach (die Uhr ging zu
langsam). Hier half dann nur die Trickkiste: die starke Feder wurde mit
Schleifpapier so lange bearbeitet, bis ein vernünftiger Gang erreicht wurde.
Eine neue Übung bei meinen Uhren, aber es klappte. Jetzt also der Testlauf,
alles Bestens.
Das KundO-Gehäuse passte
leider nicht so ganz. Die Stifte zur Befestigung des Oberteils waren 2 mm
enger angeordnet, als die beim Original HERMLE-Gehäuse. Was tun? Nun,
einfacher erschien mir, die Bodenplatte an zu passen und das HERMLE-Werk mit
den Säulen darauf zu setzen. Gesagt, getan. Es hat geklappt. Es ist doch
gut, wenn man (ich) mal gelernt hat, wie man eine Feile und/oder
Bohrmaschine bedient. SIEMENS sei Dank!
Nach diesen Anpassungen
wurde das Gehäuse wieder zerlegt und schön aufgearbeitet und mit Zaponlack
überzogen. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, zumal auch die
Uhrzeit wieder stimmt.
Nach einem Jahr
Ecke stehen ist sie (die Uhr) mir nicht mal böse und macht eine prima Figur
und man sieht es ihr wirklich nicht an, dass sie schon 42 Jahre auf der
Feder hat.
Und hier ein paar
Bilder.
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Testlauf noch ohne Gehäuse |
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So präsentiert sie sich jetzt. Ein Prachtstück. |
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Stand:
10.09.18
(c) Rolf-Dieter Reichert 2018
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