Meine Uhren
Hier meine
Jahresuhr
KERN & Söhne Miniatur
aus 1961
Vor ein
paar Wochen habe ich, entgegen meiner Absichten, doch wieder bei
„Fremdfabrikaten“ zugeschlagen.
Zwei KERN Jahresuhren
waren meine Neuerwerbung. Beide wurden als defekt verkauft, weil der
Vorbesitzer sie (die Uhren) nicht zum zählen der Zeit bewegen konnte.
Was er so alles mit den
armen Zeitmessern angestellt hat? Na, falsches Öl, und davon jede Menge und
so weiter.
Aber bleiben wir mal bei
der Ersten Uhr: Kern & Söhne, erstes Herstellungsjahr 1961, Kaliber
Miniatur.
Diese Uhr hat eine
Grahamhemmung mit verstellbaren Paletten (die auch wirklich verstellt
waren). Zudem wurde dann auch noch an der Ankerlagerposition gebogen, was
das Zeug gehalten hat. War nicht so einfach, diese Hemmung wieder in Ordnung
zu bringen. Aber wenn man (ich) weiß, wie das geht, auch keine Unmöglichkeit
mehr.
Ich verstehe einfach
nicht, warum Jeder erstmal an der Hemmung rumschraubt, anstatt sich mal das
verklebte und verschmutzte Werk vor zu nehmen und nach der Pendelfeder zu
schauen. Eine Verbogene Hemmung bei Jahresuhren ist der Horror. Und, ohne
jetzt der Uhrmacher-Zunft zu nahe treten zu wollen: Eine Jahresuhrhemmung
nach den Lehrsätzen der „normalen Uhren“ einstellen zu wollen, geht 100% in
die Hose!
Wie gesagt, komisches
Schmiermittel. Klebte richtig und das überall. Sogar das Werk war auf dem
Stuhl regelrecht festgebacken.
Natürlich noch die
Pendelfeder. Zwar stimmte die Dicke, aber sie war zu Breit. Eben NIVAROX. Um
es klar zu sagen: ICH habe nichts gegen die NIVAROX-Federn. Aber für
Unbedarfte und Hobbyisten gibt es keinerlei Anhaltspunkte, worauf man bei
NIVAROX-Federn achten muss. Bei HOROLOVAR-Federn gibt es hingegen Hinweise
in der Fachliteratur.
Bestellt man aber für
KERN-Uhren die Feder auch bei KERN, bekommt man ganz sicher die Richtige.
KERN stellt übrigens auch heute noch mechanische Drehpendeluhren her.
Dann war natürlich durch
die (erfolglosen) Versuche die Feder im oberen Bereich total verknickt und
der Mitnehmer war abenteuerlich tief eingestellt.
Die Zugfeder war in
Ordnung, nur ein wenig MoS2-Öl
l (aber wirklich nur so viel wie unbedingt
nötig) und schon flutscht sie wieder, die Feder.
Die Uhr komplett in die
Einzelteile zerlegt. Lager und Zapfen überprüft und bis auf die Zapfen des
Anker (beide verbogen – aber Glück gehabt, konnten gerichtet werden ohne
Risse und Brechen), die Ankerlager waren mir auch suspekt aber bei näherem
Hinschauen war das nur das Klebemittel (Öl). Dann die Teile alle im
bewährten US-Bad gereinigt, nochmals Lager und Zapfen geprüft und dann
Poliert.
Auch hier keinen
Zaponlack wieder drauf, sonder den bewährten „Renaissance Wax“ und sauber
nach Poliert. Auch die Lager mit Putzholz von Resten des Wachses befreit.
Das Setzen der Wellen
war dann nur noch Routine (und viel einfacher als Westminster-Schlagwerke).
Alles wieder zusammen gebaut und auf den Stuhl. Nun die neue Pendelfeder
(.0023“ = 0,058 mm) HOROLOVAR angepasst und die Montierungen angebracht.
Feder eingebaut und Pendel um 180° ausgelenkt, denn Abfall eingerichtet, auf
dem PC die Stoppuhr gestartet und die Schläge gezählt.
Noch ein wenig
Nachregulierung und ab zum Testen ins Regal. Nach 24 Stunden ein Nachgang
von 4 Minuten – kein Problem.
Jetzt steht sie also bei
mir im Regal und freut sich, dass sie wieder eine eigene Arbeit hat. Eine
Schöne Uhr, die der Herr KERN da gebaut hat.
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So sah sie aus, die Uhr
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Auch nicht besser
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Hm!
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Ohne Worte
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Korkenzieher
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Das kommt vom Öl
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Das Federhaus ist sauber
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Zerlegt
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Ankerlager in Ordnung
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Und das auch, nur der Kleb darin muss weg
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Ankerzapfen? Tatsächlich, Ankerzapfen!
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Und die Teile einer Uhr
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Wie neu
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Welch Glanz in meiner Hütte
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Nur noch wenige Handgriffe
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Unten die neue Pendelfeder
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Nochmal alt und neu
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Ein schöner Rücken....
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Und sie zeigt doch wieder die Zeit
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Sieht gut aus
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Es ist 16:29 Uhr
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Eine Minute später :-)
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Stand:
10.09.18
(c) Rolf-Dieter Reichert 2018
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