Meine Uhren
Hier meine
Aug. Schatz & Söhne 400
( Laterne & Halb-Skelett)
Diese Uhr hat ein mechanisches 400-Tage-Werk mit zwei Steinen. Sie ist also
eine "Echte" Jahresuhr, obwohl sie keinen Dom hat, sondern ein rechteckiges
Gehäuse (London Coach).
Das Gehäuse besteht aus Messing mit 3 Plexiglas-Scheiben. Die Rückseite ist
ebenfalls aus Messing und spiegelt sehr schön das Drehpendel. Das Gehäuse
wird mit
zwei Arretierungen, die in das Bodenblech eingreifen, gesichert. Auf der hinteren
Werkplatine befinden sich drei Marken: Kreis mit der Inschrift "Aug. Schatz
& Söhne Germany" darin die Zahl 53. Eine rechteckige Marke mit "Two (2)
Jewels Unadjustet", die dritte Marke ist das Herstellungsjahr "10
73".
Das Ziffernblatt ist ein
Ring von 12 mm Breite und hat römische Stundenziffern. Schwarze Römische
Ziffern auf silbernem Grund. Hinweise auf den Hersteller gibt es hier am
Ziffernblatt nicht. Auch das Obligatorische "Schatz" und "400" fehlt. Marken
sind nur auf der hinteren Platine der Uhr.
Diese Uhr muss mit drei Stellschrauben, die sich am Boden der Uhr
befinden, genau in die "Waage" gestellt werden, damit sie einwandfrei
funktioniert. Das ist immer dann notwendig, wenn der Standort mal gewechselt
wird. Zum Transport kann auch das Drehpendel mit einem Hebel gesichert
werden, damit die sehr empfindliche Drehpendelfeder (wird manchmal auch als
"Faden" bezeichnet) nicht beschädigt wird.
Diese Uhr habe ich im
Internet als "Eigenbedarf" gekauft, weil diese Halb-Skelett-Werke in den
70 er so in Mode gekommen sind und doch auch etwas exotisch haben. Die Uhr
war als defekt angeboten, und das war sie dann auch.
Nicht nur, dass die
Schraube vom Wechselrad (das ist das Rad auf der Vorderseite der Uhr)
abgerissen war - und der Rest vom Gewinde steckte natürlich noch in der
Platine - , die Pendelfeder war falsch und total "vernudelt". Da hat wohl
der Vorreparateur letztendlich die Geduld verloren und mit nervösen Kräften
versucht, die Uhr zum zeigen der Zeit zu zwingen. Das macht keine Uhr mit.
Auch mit Öl wurde nicht
gespart, so nach dem Motto: Viel hilft Viel. Ergebnis war aber nur, dass die
Teile richtig an einander klebten. Auch die Schrauben und die Platinen waren noch mit Kleber gesichert, ich hatte richtig Mühe, die Schrauben zu
lösen und die Platine von den Pfeilern zu bekommen. Aber letztendlich wurde auch diese Uhr komplett zerlegt und die einzelnen Teile in einem
Ultraschallbad gründlich gereinigt.
Dann das Polieren der
Platinen und Räder mit der bewährten Methode "Polierpaste und Wolllappen"
und nach wenigen Stunden glänzte wieder alles. Die Pendelfeder wurde mit der für dieses Werk richtige
Stärke
ersetzt. Die Schraube für das Wechselrad ist
in Deutschland nicht zu bekommen, und eine Anfertigung bei z.B. einem
Uhrmacher hätte das Zehnfache gekostet. Also in den USA bestellt und
gewartet. Dank sei dem Deutschen Zoll und seiner Gründlichkeit, nach 5
Wochen hat er (der Zoll) insgesamt 11 Schrauben und eine Sperrklinke
"Zollamtlich behandelt" und es geschafft, den Brief zustellen zu lassen.
Jetzt ging es flott
voran: Die Montage der Schraube war ein Klacks, die Pendelfeder war schon
drin, nur noch die langwierige Justiererei.
Die Einstellung des
Ganges bei diesen Uhren ist immer eine langwierige Angelegenheit, da das
Werk nach jeder Manipulation am Drehpendel mehrere Stunden braucht, bis sie
IHREN Takt wieder gefunden hat. Aber Rentner (ich) habe ja Zeit!
Auch diese "Skelett-Laterne"
läuft seither ohne Probleme und zeigt auch zuverlässig
die Zeit recht genau an.
Und hier nun ein paar
Bilder von meinem neuen "Schätzchen":
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So kam die Uhr bei mir an... |
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Korkenzieher als Pendelfeder? |
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Das Gewinde steckt da noch drin |
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Noch ohne Zeiger (Schraube liegt beim Zoll) |
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Eigenkonstrucktion zum Polieren.. |
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...der Hebeflächen der Ankerklauen |
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Jetzt steht sie wieder im Regal und |
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glänzt mit der Zeit, die sie anzeigt. |
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Stand:
10.09.18
(c) Rolf-Dieter Reichert 2018
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