Marcs KOMA Miniatur
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Eine weitere Auftragsarbeit

KOMA Miniatur
Baujahr ca. 1955
 

Diese Uhr hat ein mechanisches 400-Tage-Werk. Sie ist also eine "Echte" Jahresuhr, die Höhe der Uhr gerade mal 15 cm vom Scheitel bis zur Sohle und der Durchmesser des Domes 10 cm. Also eine richtige "Kleine".

Das Gehäuse besteht aus Messing, dass Ziffernblatt ist Email. Das Drehpendel hat nur drei Kugeln. Auf der hinteren Werkplatine befindet sich die Bildmarke der Firma Konrad Mauch, Gegründet 1909 in Schwenningen, Schwarzwald.

Das Email-Ziffernblatt hat arabische Ziffern mit Rankenwerk. Es ist die Herstellermarke KOMA (Konrad Mauch) auf dem Ziffernblatt vorhanden, ebenso auf der Rückseite. Siehe auch "Geschichte des Made in Germany".

Diese Uhr muss (wie alle Jahresuhren) mit drei Stellschrauben, die sich am Boden der Uhr befinden, genau in die "Waage" gestellt werden, damit sie einwandfrei funktioniert. Das ist immer dann notwendig, wenn der Standort mal gewechselt wird. Zum Transport kann auch das Drehpendel mit einem Hebel gesichert werden, damit die sehr empfindliche Drehpendelfeder (wird manchmal auch als "Faden" bezeichnet) nicht beschädigt wird.

Der Besitzer dieser Uhr hatte diese einem Uhrmacher seines Vertrauens zur Revision übergeben. Leider ist der Uhrmacher mit der Jahresuhr nicht klar gekommen und hat die Uhr nach einiger Zeit dem Besitzer in einem recht desolaten Zustand wieder übergeben.

Die Werkfeder fehlte, das Federhaus hat Zähne gelassen, die zwar ersetzt wurden, aber nicht gut bearbeitet waren, die Federwelle war stark beschädigt (der Mitnehmer war abgedreht) und im Federhaus selbst war ebenfalls die Niete des Mitnehmer zerstört. Damit nicht genug: Der Anker (ein Stiftanker) war total verbogen und die Zapfen hatten Riefen, ebenso war das Ankerrad an den Hebeflächen mit rauen Riefen übersät.

Hier waren also einige neue Teile fällig:
Federhaus und Feder mit Federwelle,
Anker,
Ankerrad,
Pendelfeder mit Gabel und oberer Montierung

Wie vorher abgesprochen, stellt ich die Kosten für die Teile und die Revision zusammen und gab sie dem Besitzer durch. Der KV wurde akzeptier und ich bestellte die Teile in USA. Nach Wochen (davon alleine 14 Tage beim Zoll in Frankfurt am Main) kamen die dann hier an und der Zusammenbau konnte endlich beginnen

Vorher hatte ich die noch vorhandenen Teile schon gereinigt und die Bodenplatte und die Werkplatinen poliert und Konserviert. Die Feder fetten und in das neue Federhaus einsetzen (WARNUNG an den Laien!!!! VERLETZUNGSGEFAHR!!!), die Lager vorsichtig gereinigt und die Zapfen gesetzt, die Platinen zusammengefügt, das Werk mit Ziffernblatt auf die Bodenplatte montiert und die Pendelfeder ebenfalls montiert.

Die Einstellung des Ganges bei diesen Uhren ist immer eine langwierige Angelegenheit, da die Uhr nach jeder Manipulation am Drehpendel mehrere Stunden braucht, bis sie IHREN Takt wieder gefunden hat. Aber Rentner (ich) habe ja Zeit!

Die Justagen waren relativ schnell gemacht (Übung macht den Meister - auch beim Rentner). Auch die Einstellung des Ganges war unproblematisch. Nach 3 Tagen war der Gang so genau einreguliert, dass ich die Uhr ihrem Besitzer wieder zurück schicken konnte.

Vorher hatte ich noch vereinbart, das Messingpendel gegen ein beige lackiertes zu tauschen, da das m.E. besser zum Erscheinungsbild der Uhr passen würde. So ging das gute Stück also wieder zurück.

Ich hoffe, dass der Besitzer noch lange Jahre Freude an der Uhr, die er von seinem Opa geerbt hat, haben wird.

 

Das lieferte der Uhrmacher dem Kunden zurück

Nicht schön...

Auch falsch

Einzelteile

Leeres und defektes Federhaus

So sah es aus....

Jetzt sind sie wieder sauber

Die neue Pendelfeder

Messing-Pendel

Wieder komplett, dass Federhaus

Rückseite

Testlauf, noch mit Messingpendel

Schon schön genau

Das gefällt mir (und dem Kunden auch) besser

 

 

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Stand: 10.09.18

(c) Rolf-Dieter Reichert 2018